Nach einer zweijährigen Pause startete der Neuimkerkurs des Bienenzuchtvereins Ottweiler, in dem die Teilnehmenden sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrungen in der Bienenhaltung sammelten. In fünf Terminen wurden Themen wie Brutraumerweiterung, Schwarmverhinderung, Honiggewinnung und Varroabehandlung behandelt, wobei die Neulinge unter Anleitung aktiv an den Bienenvölkern arbeiteten und wertvolle Einblicke erhielten.

Nach zweijähriger, coronabedingter Unterbrechung hat vor Kurzem der diesjährige vereinsinterne Neuimkerkurs des Bienenzuchtverein Ottweiler begonnen. Am 12. März wurde den Neulingen aus 2022 zunächst in einem Theorieteil grundlegendes Wissen zur Bienenhaltung vermittelt. Hierbei wurde nicht versäumt ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass man mit der Haltung von Honigbienen eine Verpflichtung eingeht und dass es nicht nur schön aussieht, wenn man Bienenvölker im Garten stehen hat. Dass es zahlreiche unterschiedliche Bauformen von Bienenbehausungen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen gibt wurde ausgiebig diskutiert und am Ende hatte jeder seine Meinung, welche die richtige sein könnte. Nicht unwichtig war die Info, dass im Verein überwiegend mit den Formaten Deutschnormal, Zander und Zadant geimkert wird. Ebenfalls blieb nicht unerwähnt, dass vom Landkreis Neunkirchen auf Antrag eine attraktive Förderprämie für Neuimker innerhalb der ersten drei Jahre gezahlt wird. Am 19. März war es endlich soweit: Die erste Unterrichtseinheit am ‚lebenden Objekt‘ stand auf dem Plan. Thomas Molter, längjähriges und sehr erfahrenes Vereinsmitglied, hat als Kursleiter die insgesamt neun Neulinge der Jahrgänge 2019 bis 2022 an den Bienenvölkern des Landkreises in Ottweiler begrüßt. Bei sonnigem Wetter, aber kühlen Temperaturen und zügigem Ostwind, waren die Bedingungen zum Arbeiten an den Völkern weniger ideal. Nichtsdestotrotz sind zwei Beuten geöffnet und eine erste Bestandsaufnahme der Völker nach der Winterruhe gemacht worden. Und plötzlich ist sie im Gewimmel der vielen Arbeitsbienen zu erkennen gewesen: Eine mit weißem Punkt gekennzeichnete Königin. Die Frage, wie alt sie denn sei, konnte rasch von den Neuen beantwortet werden, „... vom Vorjahr.“ Es wurden ein paar alte Waben durch neue ersetzt, andere wurden umgehängt und dann die Kästen wieder zügig verschlossen. Je nachdem, wie sich die Völker entwickeln, wird in angemessen Abständen an den nächsten Samstagen wieder an den Bienen gearbeitet werden. „Ich finde es klasse, dass wir im Kurs auch selbst mal mit anpacken dürfen und vieles hautnah in der Praxis erleben können“, so einer der Imkerneulinge. „Und wenn wir mal eine Frage haben oder sonst Unterstützung brauchen, dann ist unser zugeteilter Pate für uns da. Das gibt Sicherheit, die mir als Anfänger wichtig ist“, ergänzt jemand anderes aus der Runde. Aktuell hat der Ottweiler Bienenzuchtverein 83 Mitglieder bei einem Anteil von knapp 26% Frauen.
Der zweite Termin unseres Neuimkerlehrgangs fand am 09.04.22 stat. Aufgrund der Witterungslage wurde ein Großteil in einem geschlossenen Raum durchgeführt. Die Erweiterung der Bruträume stand an, hierzu wurden Mittelwände eingelötet, zudem wurde noch über die Gabe eines Baurahmens für Drohnen sowie der Einsatz eines Absperrgitters bei aufsetzen des Honigraumes gesprochen. Zum Abschluss fand dann bei sich bessernder Witterungslage noch ein Besuch bei den Bienenvölkern statt. Ein beim letzten Treffen schwaches Volk wurde zur Verstärkung damals über ein Absperrgitter einem Stärkeren aufgesetzt. Die Völker konnten wieder getrennt und mit zusätzlichen Brutzargen erweitert werden.
Am 07.05.22 stand der dritte Termin an. Bei diesem wurde aktiv an den Bienen gearbeitet. Auf der Tagesordnung standen eine aktuelle Bestandskontrolle der Völker, eventuell vorhandener Schwarmtrieb sowie Maßnahmen der Schwarmverhinderung. Des Weiteren wurden zur Bildung von Brutablegern Völker geschröpft. Außerdem wurde vorhandener Unterbau entfernt und der Drohnenrahmen kontrolliert. Zum Abschluss stand noch eine Nachbesprechung sowie eine offene Fragerunde an.
Zu unserem vierten Treffen, welches am 28.05.22 anstand, wurden in der Theorie das Thema Honig aufgearbeitet. Hierzu wurde zuerst Honig definiert, im Anschluss wurden Honigsorten, Trachten sowie Honiggewinnung und -verarbeitung besprochen. Den Anwesenden wurden in diesem Zusammenhang auch Begriffe wie Bienenflucht, Refraktometer, Wassergehalt und noch vieles mehr erklärt. Anschließend stand noch ein Besuch bei den Völkern an, hier wurden die Völker auf vorhandenen Schwarmtrieb kontrolliert, verdeckelte Honigwaben wurden zum Schleudern entnommen. Anstehende Fragen wurden durch den Kursleiter beantwortet.
Der fünfte und letzte Termin des diesjährigen Neuimkerkurses fand am 30.07. zu gewohnter Zeit um 15.00 Uhr in Ottweiler statt!
Inhaltlich ging es hierbei um die anstehende Varroabehandlung!Hierzu wurden die aktuellen Möglichkeiten vorhandener Mittel sowie biologische Methoden erläutert!
Zuerst wurde durch den Leiter des Kurses ein Ausblick auf die Auswirkungen der Varroamilbe auf unsere Völker eingegangen,hierbei auch auf die übertragbaren Krankheiten sowie die Anfangszeit mit den ersten Invasionen und die ersten Versuche diese zu behandeln!
Anschliessend wurden die nach dem neuen Tierarzneimittelgesetz noch erlaubten Behandlungsmöglichkeiten angesprochen!Diese wären Langzeitverdunstung durch Ameisensäure 60% mit verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Applikatoren!Des weiteren wurden noch die Behandlung mit Milchsäure sowie Oxalsäure eingegangen,diese dürfen geträufelt oder durch Sprühen angewandt werden!Auch aktuell biomechanische Massnahmen wie totale Brutentnahme und Hyperthermie wurden besprochen.
Es wurde auch die Befallsdiagnose sowie die Schadschwelle angerissen.
Im Anshluss wurden im praktischen Teil mit den Anwesenden die Honigernte durch Entnahme der Honigwaben durchgeführt!Anschliessend wurden die Bienen mit Flüssigfutter aufgefüttert!
Die Teilnehmer möchten sich auf diesem Wege bei dem Kursleiter Thomas Molter recht herzlich für die Weitergabe seiner Fachkompetenz sowie die gegebenen Tipps und Ratschläge bedanken!



